BayWa dünnt Standorte aus
Die BayWa AG strukturiert ihr Agrarhandelsgeschäft um. In der Folge werden Standorte in Ost- und Norddeutschland geschlossen – trotz des gut laufenden Geschäftsjahres 2020.
Trotz eines guten Geschäftsverlaufs im Jahr 2020 hält die BayWa AG an ihren im Frühjahr angekündigten Standortschließungen in Ost- und Norddeutschland fest. Dies hat sich nunmehr konkretisiert. Betroffen davon sind Betriebsstätten für den Getreide- und Betriebsmittelhandel. Wie das Unternehmen auf Nachfrage der Bauernzeitung informierte, stellen 19 dieser 43 Agrar-Standorte ihren Betrieb ein.
Technik bleibt unberührt
Die übrigen 24 und mit ihnen das gesamte Erfassungs-, Vermarktungs- und Betriebsmittelgeschäft in Ost und Nord gehen zum 1. Januar 2021 auf die BayWa Agrarhandel GmbH, eine hundertprozentige BayWa-Tochter, über. Inklusive ihrer vorhandenen sieben Standorte wird die BayWa Agrarhandel mit 290 Mitarbeitern dann an 31 Standorten vertreten sein. Betont wurde, dass die Technik-, Energie- oder Baustoffstandorte von dieser Umstrukturierung nicht betroffen seien.
BayWa-Umstrukturierung: Vier Bundesländer betroffen
Bereits im laufenden Jahr schloss das Unternehmen drei Lagerstandorte. 2021 kommen dann Folgende in Ostdeutschland hinzu:
- Brandenburg: Bad Belzig, Drebkau, Ketzin, Luckau;
- Sachsen: Kleinwelka, Oschatz, Wurzen;
- Sachsen-Anhalt: Wolferstedt;
- Thüringen: Rudisleben.
Landwirte neue Eigentümer
Weiter hieß es, dass ein Teil der zu schließenden Standorte angemietet sind. Diese würden an die Eigentümer bzw. Vermieter zurückgehen. Die verbliebenen zehn im Besitz der BayWa befindlichen Grundstücke beabsichtige man zu verkaufen. In zwei Fällen, bei den Lagern in Mittenwalde und Döllstädt, sei dies schon geschehen. Dort sind jetzt Landwirtschaftsbetriebe die neuen Eigentümer.
BayWa macht im laufenden Jahr gute Geschäfte
Für die ersten neun Monate dieses Jahres hat die BayWa AG heute eine „deutliche Ergebnisverbesserung“ bilanziert. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte der Konzern, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um knapp 25 Mio. Euro auf 102,7 Mio. Euro zu (Umsatz: 12,2 Mrd. Euro). Zu dem Plus hätten sowohl das Energie- als auch das Agrar- und das Baugeschäft beigetragen.
Im Agrarbereich setzte der Konzern in den ersten neun Monaten 8,1 Mrd. Euro um. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 12 Mio. Euro auf 77,5 Mio. Euro. Während man im dritten Quartal 2020 vor allem vom internationalen Agrarrohstoffgeschäft profitierte, würde es im deutschen Agrargeschäft „Licht und Schatten“ geben. So belasteten „ungünstige Witterung, niedrige Düngerpreise und die Folgen der Düngeverordnung“ den Absatz von Betriebsmitteln. Hingegen seien die Ernten im BayWa-Kerngebiet gut gewesen, was sich positiv auf den Getreidehandel ausgewirkt habe.
Das Landtechnikgeschäft boome dank einer großen Nachfrage nach Neumaschinen. In diesem Zuge rechne der Konzern damit, dass auch „das Servicegeschäft weiterhin auf stabil hohem Niveau bleiben“ wird. Insgesamt seien im Agrarbereich die Vorzeichen für ein erfolgreiches Schlussquartal gut. fh