Neues Kongressformat

Farm and Food: Von analog zu live-digital

(c) Farm and Food
Überregional
Artikel teilen

Der Kongress Farm & Food 4.0 am 18. Januar 2021 in Berlin wird nicht stattfinden. Angesichts der Coronavirus-Pandemie lässt sich das Event nicht in angemessener Form durchführen. Der Kongress durchläuft deshalb eine digitale Transformation.

Nach den Erfahrungen der vergangenen Monate haben sich die Organisatoren dazu entschlossen, den für Januar 2021 geplanten Kongress Farm & Food 4.0 abzusagen. „Als Event-Veranstalter sehen wir uns in der Pflicht, unser Kongress-Format zu überdenken”, sagt Matthias Lech, Projektleiter von Farm & Food 4.0.

Im Frühjahr 2020 hat Farm & Food mit der Bodenschmiede ein erfolgreiches neues Veranstaltungsformat durchgeführt: Den Ideenwettbewerb und anschließenden virtuellen Live-Pitch mit über 300 Teilnehmern sieht das Team um den Farm & Food Projektleiter Matthias Lech als einen vielversprechenden Auftakt, um mit seinem Netzwerk und anderen Partnern weiterhin im Austausch zu bleiben und das Networking des Kongresses fortsetzen zu können.

In digitaler Form Fakten und Wissen zu vermitteln, werde weiterhin eine wichtige Aufgabe des Farm & Food-Teams sein. Aufgabe des Kongresses aber sei für Matthias Lech das analoge gemeinsame Brainstorming, die Live-Stimmung, das lebendige Diskutieren auch gegensätzlicher Standpunkte. Der Kongress lebe von den persönlichen Begegnungen, dem gemeinsamen Spüren einer möglichen Zukunft. Das funktioniere eigentlich nur analog und lasse sich nicht einfach eins zu eins in den virtuellen Raum verlegen.

Gemäß des Fokus auf #FromFarmtoFork werde sich das Team um Farm & Food 4.0 weiter den wichtigen Fragen und Themen entlang der Wertschöpfungskette widmen. Auch die EU-Strategie, die Kern des Green Deal ist, will Farm & Food mit Experten aus Landwirtschaft und Wissenschaft diskutieren.

Das Label Farm & Food ist aus Sicht der Veranstalter in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Struktur sei also da, um im Team und gemeinsam mit dem Netzwerk ein neues Format für ein “digitales-Live-Erlebnis” zu entwickeln, das gleichzeitig die neuen Herausforderungen durch Covid-19 sowie das zunehmende Klimabewusstsein berücksichtigt.

Die digitale Transformation beginne im Kopf und Farm & Food werde die Besten zusammenbringen, um das Digitale im Analogen einzubinden und die Zukunft vorauszudenken. Man will seinen Inhalten treu bleiben und den direkten Kontakt zwischen den TeilnehmerInnen auch in Zukunft ermöglichen.

Dafür will das Farm & Food-Team modernste Mittel nutzen und neue erfinden, damit Menschen sich ganz “old-school” zusammensetzen und Wege nach morgen finden können. red

Nachgefragt

Bauernzeitung: Herr Lech, der Kongress Farm and Food 4.0 wird im Januar 2021 nicht in der gewohnten Form stattfinden. Die Gründe dafür liegen in der Corona-Pandemie. Was wird Interessierte stattdessen im Januar erwarten – und was nicht?
Matthias Lech: Zum Jahresauftakt werden wir mit den gewohnten Traditionen Messe und Kongress brechen. Wenn man so will, sind das unsere Vorsätze fürs neue Jahr. Was gleich bleiben wird ist jedoch die Fokussierung unserer neuen Formate auf das Vorausdenken einer möglichen Zukunft der Lebensmittelproduktion und das nicht nur zum Kalenderbeginn sondern in Serie gedacht, 365 Tage im Jahr. So viel sei verraten, wir werden das Wissen bereitstellen und die Räume entwerfen werden, in denen Innovationen für die Branche entstehen können.

Farm and Food 4.0 war als Zukunftskongress schon seit seinem Bestehen mit Digitalisierung, Kommunikation und dem Erschließen neuer Wege verbunden. Warum hat der Kongress bisher trotzdem in einem eher persönlichen Rahmen an einem festen Standort in Berlin stattgefunden?
Nur dort, wo es Wissen gibt, finden Veranstaltungen statt. Und das war im zeitlichen Rahmen der Grünen Woche natürlich Berlin. Die Agrarwelt war vor Ort und wir mit unserem Kongress mittendrin. Wir waren das Happening für die Vorausdenker der Szene in diesen traditionellen ersten Tagen der Landwirtschaft. Diesen Bezug haben wir nun nicht mehr. Aufgabe des Kongresses aber ist das analoge gemeinsame Brainstorming, die Live-Stimmung, das lebendige Diskutieren auch gegensätzlicher Standpunkte. Unser Kongress lebt von den persönlichen Begegnungen, dem gemeinsamen Spüren einer möglichen Zukunft.

Moderne Wege der Kommunikation und des internationalen Austausches werden zurzeit in vielen Lebensbereichen genutzt. Auf welche Formate können sich Interessierte bei der live-digitalen Umsetzung von Farm and Food 4.0 freuen?
Wir sind frei neu zu denken und Gelerntes neu zu interpretieren. Und hier kommt insbesondere unser Publikum ins Spiel. Das sind die Expertinnen und Querdenker, die nicht auf der Bühne stehen und in den aktuellen digitalen Formaten zu kurz kommen, weil ihre Eindrücke und ihre Einschätzungen nicht sichtbar werden. Gemäß unseres Fokus vom Acker bis zum Teller werden wir diese Expertise zugänglich und digital live erlebbar machen. Die digitale Transformation beginnt im Kopf und wir werden die Besten zusammenbringen um das Digitale im Analogen einzubinden. Wir werden dafür die modernsten Mittel nutzen und neue erfinden, damit Menschen sich ganz “old-school” zusammensetzen und Wege nach morgen finden können.