Pachtpreisregister schafft Transparenz
Auf dem Thüringer Pachtmarkt gab es im Vorjahr relativ wenig Bewegung. Für Pächter und Verpächter bietet das vorbildlich gepflegte, öffentliche Pachtpreisregister des Landes, eine gute Orientierung.
Von allen in Thüringen verpachteten 533.366 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden 2019 bei 41.238 ha Änderungen (z.B. Neuverpachtung oder Weiterverpachtung) angezeigt, was gut 8 % entspricht. Verglichen mit den Vorjahren war damit auf dem Pachtmarkt relativ wenig Bewegung festzustellen, gleichwohl der Pachtflächenanteil an der gesamten Nutzfläche rund 70 % beträgt.
Unteres Niveau zog an
Wie das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) auf Anfrage informierte, bewegten sich im Vorjahr die Pachtpreise für Ackerland je nach Region zwischen 172 €/ha und 379 €/ha. Deutlich zugelegt haben die Preise in Regionen, wo die Pachtzinsen bislang sehr moderat waren. Die Spanne beim Grünland reichte im Vorjahr von 79 €/ha bis zu 226 €/ha. Auch hier ist binnen zwei Jahren der stärkste Anstieg in schwer zu bewirtschaftenden Grünlandregionen zu verzeichnen. Dort zahlten Landwirte in der jüngeren Vergangenheit im Durchschnitt 64 €/ha Jahrespacht.
Pachtzinsen in der Gemarkung
Seit den 1990er bietet die Thüringer Agrarverwaltung ein Pachtpreisregister an. In dieses werden – nach den heute 23 Landkreisen und Kreisfreien Städten geordnet – die jährlich geänderten Pachtverträge mit eingepflegt. So lässt sich die durchschnittliche Höhe der Pachtpreise aller Pachtverträge in der jeweiligen Gemeinde und Gemarkung nach Nutzungsart und der amtlich ermittelten Bodenwertzahl einsehen.
Nach wie vor gilt die Verfügbarkeit von Pachtflächen in Thüringen als hoch. Denn fast die Hälfte der verpachteten Flächen hat Laufzeiten von unter sechs Jahren. Pachtverträge mit einer Fläche von insgesamt rund 120.000 ha sind auf zwölf und mehr Jahre geschlossen worden.