Wölfe: 116 Rudel im Osten
Die Zahl der Wölfe in Ostdeutschland wächst ungebrochen. In den ostdeutschen Ländern bestätigt sind weitere zwölf Großfamilien und zehn neue Territorien.
Die Zahl der Wölfe in Ostdeutschland hat auch nach den amtlichen Erhebungen deutlich zugenommen. Laut neuesten Angaben aus dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und seiner Dokumentations- und Beratungsstelle Wolf (DBBW) gab es im Monitoringjahr 2020/21 bundesweit 157 Wolfsrudel, 27 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe. Im vorhergehenden Berichtszeitraum waren 131 Rudel, 45 Paare und neun Einzelwölfe nachgewiesen worden.
DIE MEISTEN RUDEL IN BRANDENBURG
Davon halten sich in den ostdeutschen Ländern 116 Rudel, 20 Paare und sieben Einzeltiere in jetzt 143 Territorien auf (Berichtsjahr 2019/20: 104/28/1/133). Die Zahl der erfassten Welpen stieg von 364 auf 383. In Mecklenburg-Vorpommern verdoppelte sich die Zahl der Rudel nahezu.
Die meisten Rudel lebten im Berichtszeitraum im Land Brandenburg (49), gefolgt von Niedersachsen (35) und Sachsen (29). In der westlichen Mitte und im Süden Deutschlands wurden einzelne Territorien nachgewiesen.
pOPULATIONSENTWICKLUNG HINKT HINTERHER
Tot aufgefunden wurden bundesweit 138 Tiere. 107 davon kamen durch Verkehrsunfälle ums Leben. Bekannt sind neun illegale Wolfstötungen. Vier Beutegreifer wurden im Rahmen des Managements entnommen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) wiederholt seine scharfe Kritik an den amtlichen Bestandsdaten. Die Zahlen bilden nach seiner Einschätzung keinen realitätsgetreuen Bestand ab. Nach wie vor beziffere das BfN keine Gesamtzahl, sondern nenne Rudel, Paare und Einzeltiere. Zudem seien die offiziellen Zahlen „von gestern“, da das Monitoringjahr am 30. April endet. Damit hinke man der Populationsentwicklung hinterher, moniert der Jagdverband.
Der DJV verweist auf belegbare Erfahrungswerte aus der Literatur, wonach ein Rudel aus durchschnittlich acht Tieren besteht. Eine Hochrechnung sei somit möglich. Der Verband selbst geht aktuell von mindestens 1.600 Wölfen in Deutschland aus. Unabhängig von der genauen Zahl ist das Ausmaß der Schäden und Übergriffe auf Weidetiere nach Darstellung von DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke inzwischen so groß, dass in einigen Regionen die Akzeptanz für den Wolf infrage steht. Daran ändere aus seiner Sicht auch der neue „Praxisleitfaden Wolf“ nichts.
Die aktuelle n Daten für den Osten (in Klammern 2019/20): Brandenburg 49 Rudel, acht Paare, null Einzeltiere, 57 Territorien (48/12/0/60); Sachsen: 29/3/2/34 (29/4/0/33); Sachsen-Anhalt: 22/3/0/25 (19/4/0/23); MV: 15/6/3/24 (8/7/1/16); Thüringen: 1/0/2/3 (0/1/0/1). red