Ernte 2020: Ertrag war besser als befürchtet
Der Drusch ist beendet. Jetzt bereitet das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch die Aussaat vor. Ein Feldtag Ende September gibt interessierten Betrieben Einblicke in aktuelle Saattechnik verschiedener Hersteller.
Seit Ende Juli ist der Drusch im Lehr- und Versuchsgut (LVG) Köllitsch abgeschlossen. Das Ergebnis ist „auf alle Fälle besser als in den vergangenen zwei Jahren“, wie Feldbaukoordinator Nico Wolf resümiert. Oder, wie es Betriebsleiter Ondrej Kunze ein wenig süffisant formuliert: „Wir haben gelernt, genügsam zu sein.“ Eine erneute lange Trockenphase im April hat Spuren hinterlassen und damals Befürchtungen genährt, dass das dritte Dürrejahr in Folge drohe. Es kam Gott sei Dank doch etwas anders.
Ernte der Gerste füllt Futtersilos
„Den ersten Prognosen für die Wintergerste zufolge hätten wir unseren Futterbedarf nicht decken können“, sagt Nico Wolf. Am Ende waren die Silos mit 735 t Wintergerste gefüllt und es verblieb sogar ein kleiner Rest, der verkauft werden konnte. Im Schnitt etwas mehr als 67 t holten die Köllitscher bei der Ernte ab dem 30. Juni vom Feld (langjähriges Mittel: 73 dt/ha). Die Spanne auf den einzelnen Schlägen reichte von 42 bis knapp 86 dt/ha. Beim Ertrag wirken sich auch die Nachtfröste aus, die es mitten in die Blühphase der Gerste gab.
Der Winterweizen geht mit 67,58 dt/ha in die Bilanz der Ernte (die Spanne reicht von 49,7 bis 82,4 dt/ha, darunter Ökoweizen). Als Sommerung hat dem auf 45 ha angebauten Hafer die Frühjahrstrockenheit besonders zugesetzt. Zwischen 30,5 und 38 dt/ha liegt hier der Ertrag. Er wurde eingelagert und wird größtenteils an das Sächsische Hauptgestüt im benachbarten Graditz geliefert.
Beim Raps ist man im LVG dann doch etwas zufriedener: Nach einem Jahr Anbaupause war das Saatgut 2019 wegen der Trockenheit erst Mitte September in den Boden gekommen. „Der Ertrag liegt unter dem Durchschnitt, aber unter den gegebenen Umständen sind die knapp 31,5 dt/ha ein gutes Ergebnis“, freut sich Feldbaukoordinator Wolf. Zumal die Qualität stimmte – und auch der Preis.
Erstmals im Anbau war auf 9,5 ha Dinkel. Auf der Fläche, auf der zuvor Zuckerrüben wuchsen, befand sich letzten Herbst noch so viel Nmin im Boden, dass eine Düngung nicht möglich war. Pflanzenverfügbar scheint der Stickstoff indes nicht gewesen zu sein: Nur 32,4 dt/ha Ertrag stehen zu Buche.
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Feldtag zu Saattechnik im September
Nach der Ernte der Druschfrüchte stehen nun die Stoppelbearbeitung, das Kalkstreuen und das Ausbringen von Gülle im Fokus, bevor es dann zur Bestellung der Flächen zur neuen Aussaat übergeht. Saattechnik wird auch im Mittelpunkt eines Feldtages am 22. September im LVG stehen, bei dem unterschiedliche Hersteller ihre Lösungen vorstellen. Besichtigt werden soll dabei ein bereits mit Raps bestelltes Feld, auf dem Technik unterschiedlicher Anbieter zum Einsatz kam. Dann wird Technik bei der Winterweizenaussaat in Aktion zu sehen sein.