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Familienbetrieb Hildebrandt: Nicht nur Staub aufgewirbelt

Ladepause: Maximilian und Sebastian Hildebrandt können dank Corona die Frühjahrsbestellung ohne schlechtes Gewissen begleiten.
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Auf dem Familienbetrieb Hilde­brandt in Letschin ist von der Corona-Krise nichts zu merken. Doch eines ist ungewöhnlich: Es ist unser vorerst letzter Besuch bei den Hildebrandts in Brandenburg.

Von Heike Mildner
(Text und Bild)

Wer jetzt auf der Straße von Gusow nach Letschin eher vorurteilsgetrieben denn wissens­basiert unterwegs ist, wird inner­lich aufschreien: Gift! Wieder so ein Teufelszeug, das sie uns hier um die Ohren hauen! Dabei hat Klaus Hildebrandt das, was da so Staub aufwirbelt, sogar schon mal probiert. Kulinarisch nicht gerade der Bringer, aber unge­fährlich.

Die kleinen, grauen Kü­gelchen heißen Akra Kombi und sind unter anderem aus Kiesel­säure mit Minimengen an Kali und Phosphor. 250 kg/ha mobili­sieren Bodenphosphat und bin­den Feuchtigkeit, sagt Hilde­brandt.


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Video (c) Heike Mildner

An diesem Freitag muss es auf den drei Schlägen mit insgesamt 50 ha bei 50 Bodenpunkten schnell gehen. Letztes Jahr stand hier Körnermais, demnächst sol­len Sonnenblumen gedrillt wer­den. Zehn Tage zuvor hat Hilde­brandt ein glyphosathaltiges Mit­tel mit 900 g/ha Wirkstoff ausge­bracht.

Heute stand als Vorspeise 120 kg/ha unbehandelter Harn­stoff auf dem Plan, der innerhalb von vier Stunden mit dem Stroh­striegel eingearbeitet werden muss. Vorher wollen Hildebrandts aber noch die Kieselsäure­-Kügelchen, die so stauben, ausbringen.



Spontanes Praxissemester

Corona hat dafür gesorgt, dass Maximilian und Sebastian in die­sem Frühjahr ohne schlechtes Ge­wissen auf dem Familienbetrieb Hildebrandt arbeiten können. Eigentlich hätte das Semester schon begonnen, eigentlich gäbe es Onlineaufgaben und Studiengruppen, aber die Praxis wartet vor der Haustür und motiviert nachhaltiger.

Als zeitraubend erweist sich das Ermitteln des Fließfaktors für das graue Granulat. Sebastian hat die Streuscheibe abmontiert. Über Streuen, Auffangen des Dün­gers, Wiegen und Nachjustieren soll der optimale Fließfaktor er­mittelt werden. Der Wert sollte ir­gendwann konstant sein, aber durch den hohen Staubanteil vari­iert er lange.

Mittagstisch und Zusammenhalt im Familienbetrieb Hildebrandt

Als Maximilian gera­de wieder mit dem gelben JCB unterwegs ist und losstaubt, kommt Karin Hildebrandt mit dem mobilen Mittagstisch: Sebas­tian, der mit dem Heranschaffen des Düngers und dem Befüllen des Streuers betraut ist, befüllt jetzt erstmal seinen Teller.

Von Coronakrise ist beim Familienbetrieb Hilde­brandt nichts zu merken. Sie ma­chen, was sie immer tun: in Fami­lie. Und wir werden sie vermis­sen, denn das ist unser letzter Praxispartnerbesuch. Bis sich unsere Weg wieder kreuzen, wünschen wir beste Gesundheit und eine gute Ernte!