Maisernte: Feuertaufe für den Jaguar
Das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (LVG) hat früher als sonst die Silomaisernte abgeschlossen. Zum Einsatz kam dabei der neue Häcksler, der viel zu bieten hat, das die Arbeit erleichtert.
Inzwischen sind die Silos wieder voll: Knapp 2.000 t Maissilage hat das LVG Köllitsch in den letzten Wochen als Futtervorrat anlegen können. Nach den Erfahrungen der vergangenen beiden Dürrejahre, hatte der Betrieb die Anbaufläche in diesem Jahr auf 120 ha ausgeweitet. „In manchen Jahren reichen 45 ha, um den Bedarf zu decken. In anderen sind 100 ha nicht genug“, verdeutlicht Nico Wolf, Feldbaukoordinator im LVG.
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Der Regen kam für den Mais zu spät
Trotz einer etwas besseren Versorgung mit Niederschlägen war es auch 2020 erneut oft zu trocken. Zwar hatte der August ergiebigen Regen gebracht, was dazu führte, dass sich der Mais wieder etwas erholte. Doch die Pflanzen waren bereits trockenheitsgeschädigt. Die Folge war, dass es man mit dem Häckseln eher begann und somit auch die Maisernte eher beendet war. Bereits in der ersten Septemberwoche war der Betrieb fertig – eine Woche früher als sonst. Die Bedingungen für das Häckseln waren optimal. Die Trockensubstanzwerte lagen um die 35 %. Je nach Teilfläche wurden zwischen 22 und 38 dt/ha vom Feld geholt.
Mit neuem Häcksler in die Silomaisernte
Im Einsatz war dabei der neue Häcksler des Betriebes. Einen Tag bevor es mit der Maisernte losging, stand der neue Claas Jaguar 940 auf dem Hof, um alsbald seine Feuertaufe zu erhalten. „Der hat eine ganze Menge technischer Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern“, gibt Nico Wolf zu verstehen. Die Maschine ist mit einem Parallelfahrsystem ausgestattet. Sie verfügt über einen NIR-Sensor, mit dessen Hilfe die Schnittmenge trockenmasseabhängig variiert werden kann. Zudem besitzt sie ein programmierbares automatisches Füllsystem, das den Überladewagen selbstständig und zuverlässig befüllt. Der Häcksler hat an Vorder- und Hinterachse eine Reifendruckregelanlage. Der Ertrag wird über aller zwei Sekunden gesetzte Ertragspunkte kartiert. Die Daten kann der Betrieb zur Erstellung von Applikationskarten verwenden.
Bald wieder Feldtage
Nach der Maisernte geht es im Feldbau nun vor allem um die Aussaat. Die Äcker werden für die Wintergerste vorbereitet. Die Feldbaumitarbeiter drillen Zwischenfrüchte, kalken die Flächen und bringen Gülle aus. Auch die Rodung der Zuckerrüben steht demnächst an. „Aber es sind eher Rübchen, als Rüben“, bedauert Nico Wolf. Die „Königin der Feldfrüchte“ sieht in Köllitsch in diesem Jahr zwar besser aus, als in den beiden Jahren zuvor. Doch einen wirklich guten Ertrag erwartet der Betrieb erneut nicht.
Parallel zum Tagesgeschäft stehen in der kommenden Woche zwei Feldtage an. Am 22. September eine Maschinenvorführung zur boden- und wasserschonenden Aussaat bei Trockenheit und am 25. September zum Nährstoffmanagement mithilfe digitaler Landtechnik-Anwendungen.