TAP: Investieren, damit es mit Bio rund läuft

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Bei der Trebnitzer Agrarproduktions GmbH (TAP) in Brandenburg wird derzeit vermehrt auf Investitionen gesetzt. Trotz ASP plant der Betrieb neue Konzepte für die Zunkunft.

Von Heike Mildner
(Text und Fotos)

„Seit ASP steht die Drille nicht mehr still“ titelten wir vor sechs Wochen den Beitrag über die Arbeit in der TAP. Ein paar Tage später gab es den ASP-Fund bei Bleyen und die entsprechenden Restriktionszonen. Die Trebnitzer liegen „nur“ in der Pufferzone und können wirtschaften. Dennoch ist die Verunsicherung groß. Denn obwohl alle Winterkulturen im Boden sind, ist es in diesen Zeiten doch sehr fraglich, ob sie im nächsten Jahr auch geerntet werden können. „Leider kann ich keine langfristige Strategie erkennen, wie die Verantwortlichen die ASP in den Griff bekommen wollen“, sagt Betriebsleiter Frank Schumacher. „Gejagt wird kaum, überall Richtung Kernzone steht noch der Mais. Wenn nichts passiert, wird sich die ASP weiter ausbreiten“, befürchtet er.

Es wird weiter geackert

Wir stehen an einem Schlag Wintererbsen neben einem Waldstück. Am Wochenende hat es hier mehr als 24 Liter geregnet. Der Erosionsschaden ist das eine. Der Wildschaden durch wühlende Wildschweine das andere. Die Redewendung „Schwein gehabt“ steht hier nicht für eine glückliche Fügung. Dank ASP dürfte sie hierzulande ohnehin ausgedient haben.

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Video (c) Heike Mildner

Doch Tätigsein schützt vor Trübsinn, und also wird weiter geackert. Jedenfalls, wenn es wieder trockener ist. Momentan können nur Steine gesammelt werden. Für Schumacher ist das alles andere als Beschäftigungstherapie beim großflächigen Wirtschaften mit sensibler Technik in einer eiszeitlich geprägten Landschaft. „Wir sammeln jedes Jahr. Die Schläge sind unterschiedlich: auf manchen muss viel gemacht werden, auf anderen sind zügige Kontrollfahrten mit gelegentlichem Sammeln ausreichend. Insgesamt brauchen wir für die 780 Hektar rund sechs Wochen im Jahr“, so Schumacher. Jungmeister Maik Wilke und Jonas Stolberg lassen auch die ganz dicken Brocken nicht liegen und hieven sie gemeinsam auf die Schaufel am Schlepper. Bei leichteren Steinen verkürzt die Forke den Fußweg.


Neuer Plan der TAP: Anschaffung einer Hacke

Derweil wirft Frank Schumacher einen Blick auf die Kulturen. Auf dem 14-Hektar-Schlag mit Rübsen für die Vermehrung hat sich nun doch der Erdfloh breit gemacht. Trotz des späten Aussaattermins am 18. September. Das Gute: keine Blattläuse, kaum Unkraut. Das wurde schon vor Aussaat der Rübsen bekämpft. „Wir haben das Saatbett angelegt und den Saathorizont mehrfach gestriegelt. Im Vierblattstadium noch einmal.

Für Rübsen, die, wie beispielsweise Phacelia, lange bearbeitet werden können, plant die TAP gerade die Anschaffung einer Hacke. Auch eine Walze sollte für die Feinsämereien auf dem Hof bereitstehen. Bisher hat man sich die geborgt. Schumacher durchdenkt die Anbauplanung fürs nächstes Jahr in Bezug auf Landtechnik, TAP-Eigner Dirk Steinhoff rechnet betriebswirtschaftlich gegen. Am Ende soll es rund laufen – bei der Bodenbearbeitung wie bei der gesamten Umstellung auf Ökolandbau. So hat sich die TAP in Österreich eine in der Ukraine aufgearbeitet Petkus K531 für die Saatgutaufbereitung zugelegt. Zwei Wochen nach einem Betriebsausflug ins Waldviertel Österreichs kam die Petkus in Trebnitz an. Den Probelauf hat sie mit der Reinigung des Phacelia-Saatgutes bereits bestanden.

Sie erinnern sich an die Phaceliaernte mit ziemlich viel Melde im Bunker? Auf diesem Schlag wächst nun Weizen, der im nächsten Jahr das selbst aufbereitete Saatgut für den ersten TAP-Bioweizen nach der Umstellungsphase liefern soll. „Nach der Phacelia haben wir zweimal flach gescheibt, damit die Ausfallsamen oben bleiben.

TAP: Einstieg in die geflügelproduktion

Kurz vor der Weizenaussaat haben wir dann noch einmal flach gegrubbert. Das hat gereicht, um die Biomasse einzuarbeiten“, sagt Schumacher und freut sich über den sichtbaren Erfolg beim öko-pfluglosen Wirtschaften. Der Schlag ist sauber, sieht fast aus wie doch zuvor gepflügt. Und wenn die aufgelaufenen Phaceliapflänzchen nicht wegfrieren, wird leicht übergestriegelt, wenn es trockener ist.

Wer derzeit bei unserem Praxispartnerbetrieb in Trebnitz vorbeifährt, dem fallen Tiefbauarbeiten ins Auge: Große gelbe Bagger fressen sich durch die Krume, schieben bergeweise märkischen Streusand durch die Gegend und weisen auf eine weitere TAP-Investition hin: den Einstieg in Geflügelhaltung und Bioeierproduktion. In fünf Wochen, wenn auf dem Acker Winterruhe eingekehrt ist, werden wir über Konzept und Stallbau berichten.


Landwirt Henry Elsner beim Drillen.

Seit ASP steht die Drille kaum noch still

Bei der Trebnitzer Agrarproduktion (TAP), unserem Brandenburger Praxispartner, läuft die Aussaat der Winterkulturen. Und das obwohl es Betriebsleiter Frank Schumacher eigentlich noch zu warm für die Herbstbestellung ist. Der Grund dafür: ASP. mehr