Agrofarm Lüssow: Endlich auf die Weide
In der Agrofarm Lüssow, unserem Praxispartner in Mecklenburg Vorpommern, kommen die Jungrinder auf die Weide. Auf Grünland und Acker steht Bestandspflege auf dem Programm.
Pflanzenschutz, Wiesenwalzen, Weideaustrieb – bei Sonnenschein und beinahe sommerlichen Temperaturen herrschte in der Agrofarm eG Lüssow vorige Woche geschäftiges Treiben. „Vor der Wende wurde hier im Betrieb Welsches Weidelgras vermehrt. Das hat damals gutes Geld gebracht. Für uns ist die Grasvermehrung aber eine Hypothek“, sagt Vorstandsvorsitzender Lars-Peter Loeck. Auf Teilschlägen keimt der Grassamen immer wieder aus und macht dem Winterweizen Konkurrenz.
Viel zu tun im Pflanzenschutz
Auch sonst sind die beiden Lüssower Spritzenfahrer in diesen Tagen gefordert. Auf einem 40-ha-Erbsenschlag mussten Roland Mahr und Ralf Winkelmann Blattläuse und Blattrandkäfer bekämpfen. In einem Triticalebestand breiteten sich Kornblume und Kamille aus. „Ohne chemischen Pflanzenschutz wären wir aufgeschmissen“, so Lars-Peter Loeck.
Mitte voriger Woche stand in Lüssow das Walzen der Weiden vor dem Abschluss. Durch das Walzen und Schleppen versuchen die Landwirte die Bestockung der Hauptbestandsbildner anzuregen. Die haben in den vergangenen zwei Trockenjahren ziemlich gelitten. Das Futter auf den Mähweiden, meist Niedermoorstandorte, ist voraussichtlich in zehn Tagen schnittreif. Nach dem ersten Schnitt sind auf 200 ha Weiden Gräsernachsaaten geplant. „Das machen wir mit eigenem Gerät. Dadurch sind wir zeitlich flexibel“, so der Vorsitzende.
Agrofarm Lüssow: 160 Jungrinder auf der Weide
Unterdessen sind die ersten 160 Jungrinder auf der Weide. In Lüssow kommen dafür besamte Färsen im Alter von 16 bis 22 Monaten infrage. „Jüngere Tiere bleiben im Stall, dort haben wir sie besser unter Kontrolle“, sagt Peer Steinführer, seit seiner Ausbildung 2005 in Lüssow. Er ist der Jungrinderexperte auf der Agrofarm. Der Tierwirt hat seine Schützlinge langsam an den Weidegang herangeführt, sie zunächst abends wieder in den Stall geholt.
Für die Weidesaison ist soweit alles vorbereitet, nur einige Zaunpfähle sind noch auszuwechseln. Steinführer kontrolliert täglich Elektrozäune, Wasserschläuche und -tröge. Wenn er auf der Koppel ist, weichen die jungen Rinder ihm nicht von der Seite.
Von solcher Beachtung kann Thomas Schulz nur träumen. Der gelernte Landmaschinen- und Traktorenschlosser, seit 1986 auf dem Betrieb, pflegt mit dem Mähwerk Bankette. „Das ist ganz wichtig für uns. Ohne dies würden Gras und Unkräuter von den Feldrändern in die Bestände wachsen“, sagt Vorstand Wencke Ladwig.
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