Praxispartner Sachsen-Anhalt

Arndt GbR: Mit dem Pflug gegen Feldmäuse

Michael Arndt geht mit dem Pflug gegen Unkräuter und Feldmäuse vor. (c) Detlef Finger
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Junglandwirt Michael Arndt, unser Praxispartner in Sachsen-Anhalt, setzt den Pflug zur Grundbodenbearbeitung ein. Dabei hat er im Visier: Unkräuter und Feldmäuse.

Von Detlef Finger

Bahn um Bahn absolvierte Michael Arndt am vergangenen Freitag mit seinem Schlepper und dem Sechsschar-Drehpflug auf einem frisch abgeernteten Ackergrasschlag nahe Bottmersdorf. Der Junglandwirt zog die Winterfurche auf der Fläche, die im Frühjahr mit Zuckerrüben bestellt werden soll.

Mit dem Pflug gegen Feldmäuse

„Mit der wendenden Bearbeitung beseitige ich Unkräuter und bekämpfe mit dem Pflug Feldmäuse, die hier in diesem Jahr verstärkt auftreten. Außerdem bringe ich organische Substanz in den Boden, was gut für die Humusbildung ist“, erklärt der Juniorchef der Familien-GbR im Landkreis Börde, die Praxispartner der Bauernzeitung in Sachsen-Anhalt ist.

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Durchschnittlich anderthalb bis knapp unter zwei Hektar schafft Michael Arndt bei 8 km/h Arbeitsgeschwindigkeit, 15 bis 20 ha sind es pro Tag. Insgesamt rund 150 ha Acker hat er bislang in diesem Herbst gepflügt. Dazu gehören rund 15 ha Körnermaisstoppel, auf denen mittlerweile die neue Saat – Dinkel – heranwächst, sowie 35 ha Zuckerrüben, auf denen der Boden durch die Rodung verdichtet wurde. Hier sprießt inzwischen Winterweizen. Und eben jene 15 ha Feldgrasstoppel, die er in der vorigen Woche umackerte, sowie 55 ha Winterweizen/Zwischenfrüchte, auf denen ebenfalls Zuckerrüben folgen sollen.

Ackergras wird mehrfach genutzt

Das Einjährige Weidelgras war zuvor ein zweites Mal genutzt worden. Auf einem Teil der Fläche haben die Arndts den Aufwuchs selbst gemäht und siliert – weitere etwa 80 Rundballen ergänzen nun den Winterfuttervorrat für die eigenen Fleckvieh-Fleischrinder. Fünf Hektar hofnahes Ackergras dienen bis zur Einstallung der Tiere noch als Weide. Den übrigen Aufwuchs hat ein Geschäftspartner des Landwirtschaftsbetriebes gehäckselt, um es als Gärsubstrat für die Biogasgewinnung zu verwenden.

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Angebaut wird das Ackergras zu Vermehrungszwecken. Die Kultur hat seit Jahren einen festen Platz in den vielgliedrigen betrieblichen Fruchtfolgen. Nach Frühjahrs- und Sommertrockenheit gab es dank der Niederschläge im Herbst noch halbwegs zufriedenstellende Erträge bei den Zuckerrüben. Der Massezuwachs ging allerdings mit einem Rückgang des Zuckergehaltes einher.

Hoffen auf bessere Erträge

Die Ackerkrume ist nach den Regenschauern der vergangenen Wochen wieder bis in etwa 40 cm Tiefe durchfeuchtet, weiß Michael Arndt, der vorvergangene Woche zusammen mit Jägern Gehölze gepflanzt hat, aus eigenem Erleben. „Aber darunter ist es noch immer vollkommen trocken.“ So hofft er, dass der Winter ausreichend Niederschläge bringt, um die Bodenwasservorräte weiter auszufüllen.



Angesprochen auf Erwartungen für das Jahr 2020 kommt der Junglandwirt neben guten Naturalerträgen und wieder besseren Erzeugerpreisen für alle Feldkulturen auf die derzeitige Diskussion über seinen Berufsstand und die Branche zu sprechen: „Eine stärkere und bessere Aufklärung der Menschen über die Landwirtschaft tut not. Wir stehen da auch gern für Gespräche zur Verfügung. Denn Unwissenheit ist das Schlimmste.“ Und auch die Politik sieht der junge Betriebsleiter gefordert, etwa beim Bürokratieabbau. Der bleibe leider bislang nur ein leeres Versprechen, denn in der Praxis sei das Gegenteil der Fall. Die immer wieder propagierte Förderung der bäuerlichen Betriebe werde damit konterkariert, zumal den kleineren Höfen auch das Umsetzen der immer weitreichenderen Auflagen schwerer falle.