LVG Köllitsch: Gute Noten für Bullen und Böcke

Zwei Angus-Bullen gehören zum diesjährigen Köllitscher Angebot bei der Auktion, ebenso zwei der Rasse Fleckvieh und einer der Rasse Limousin.
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Die diesjährige Sächsische Bullenauktion findet am 18. Februar online statt. Auch das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch – unser Praxispartner in Sachsen – schickt einige seiner Fleischrinder in den Auktionsring. Zuvor wurden sie von Masterrind-Fachberatern bewertet.

Von Karsten Bär

Am Aufwand hat sich kaum etwas geändert, meint Michael Kuhn. „Waschen, scheren, führig machen – eigentlich alles so wie immer“, sagt der Fleischrind-Verantwortliche im Lehr- und Versuchsgut (LVG) Köllitsch. „Nur der Weg entfällt.“ Der Weg hätte am 18. Februar nach Meißen geführt, wo jährlich um diese Zeit im Vermarktungszentrum der Masterrind GmbH die Sächsische Bullenauktion stattfindet. Doch in diesem Jahr wird die Auktion wegen der Coronapandemie – wie auch in anderen Bundesländern praktiziert – als Online-Veranstaltung durchgeführt. Mit fünf Jungbullen nimmt das LVG daran teil. Gewöhnlich ist der Betrieb bemüht, je gehaltener Rasse einen Bullen zur Auktion zu schicken. Manchmal werden es auch mehr, wenn die Qualität stimmt – wie in diesem Jahr. „Es hat gepasst“, so Michael Kuhn.

Aus der Rasse Limousin haben die Köllitscher einen jungen Vererber für die Auktion vorgesehen. Roubin heißt das Tier, dessen Vater der hofeigene Herdenbulle Rouwen ist. Der mittelrahmige Bulle mit stark bemuskelter Schulterpartie ist bereits im Mai 2019 zur Welt gekommen. Zwei weitere Bullen schickt das LVG aus seiner Angusherde in den virtuellen Auktionsring: Akon, einen schwarzen großrahmigen Bullen, und den roten Donut, der mit ausgeprägter Bemuskelung aufwartet. Auch beim Fleckvieh sind es zwei Tiere, für die das LVG auf gute Gebote hofft: Fido, der als ausgeglichen und mit harmonischen Körperübergängen beschrieben wird. Und Ikarus, dessen Eleganz und harmonische Erscheinung von der Körkommission hervorgehoben wurden.

Leider ohne Prämierung

Die Körung durch die Masterrind-Fachberater Clemens Braschos und Katja Wötzel fand kürzlich auf dem Hof in Köllitsch statt, wo auch gleich Foto- und Videoaufnahmen gemacht wurden. Diese Aufnahmen, wie auch die aller anderen beteiligten Bullen, stehen im Vorfeld der Auktion online, damit sich potenzielle Käufer ein Bild vom Angebot machen können. Zu diesem Zweck war es nötig, die Tiere so vorzubereiten, wie es auch sonst üblich ist. „Leider gibt es dieses Mal keine Prämierung und keinen Grand Champion“, sagt Michael Kuhn, der im letzten Jahr mit dem Angusbullen Gerry den Grand Champion der Schau durch den Ring führte. Auch der Austausch mit den Züchterkollegen entfalle. „Das gewisse Etwas fehlt“, bedauert er.

Auch Jungböcke bonitiert

Nicht nur bei den Fleischrindern, auch bei den Schafen des LVG wurden zuletzt erfolgversprechende Nachwuchsvererber gekört und für bevorstehende Verkaufsveranstaltungen ausgewählt. Bei der Herdbuchaufnahme Anfang des vorigen Dezembers waren auch die Jungböcke bonitiert und unter fünf Böcken der Rasse Merinofleischschaf (MFS) und acht der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf (SKF) insgesamt neun Tiere für die Körung ausgewählt worden. Diese wurde Mitte Januar durch den Zuchtleiter des Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverbendes (SSZV), Hanno Franke, vorgenommen. Nebenbei gab es auch etwas für den Berufsnachwuchs zu lernen – der Fachmann erklärte der Auszubildenden Jessica Unger, die in Köllitsch eine Lehre zur Schäferin absolviert, worauf es bei der Bewertung der Tiere ankommt.

Lammzeit auf dem Höhepunkt

Da ein MFS-Bock aus gesundheitlichen Gründen nicht für die Vermarktung infrage kommt, stellt das LVG nun drei MFS-Böcke für die Merino-Elite, die traditionell im nordsächsischen Kölsa stattfindet. Der Schafzuchtverband plant dies für den Monat Mai als Präsenzveranstaltung. Von den fünf SKF-Böcken standen zwei bei der vergangene Woche begonnenen Thüringer Internetauktion zum Verkauf. Drei weitere Böcke sind für die SFK- und Suffolk-Elite in Verden vorgesehen, deren tatsächliches Stattfinden Anfang März allerdings noch offen ist. Derweil füllt sich der Köllitscher Schafstall mit Nachwuchs.

Vergangene Woche hatten 144 von 211 Muttern gelammt. 245 Lämmer kamen zur Welt. Die Ablammrate beträgt somit 1,7. „Bewertet wird zwar erst am Schluss, aber das bisherige Ergebnis lässt auf einen guten Abschluss hoffen“, sagt Birgit Kurze, Bereichsleiterin Schafe und Schweine im LVG.