LVG Köllitsch: Motiviert in die Lehre gestartet
Sie wollen Tierwirtin oder Landwirt werden und sind 16 bis 18 Jahre alt: Im LVG Köllitsch haben drei neue Auszubildende ihre Arbeit begonnen.
Von Karsten Bär
Wie ein Sechser im Lotto sei das, sagt Anna-Sophie Lorenz. Die Lehrstelle in Köllitsch habe sie unbedingt gewollt. Seit Anfang September absolviert die 18-Jährige aus Taucha bei Leipzig eine Ausbildung zur Tierwirtin im Lehr- und Versuchsgut. Sie ist eine von drei neuen Auszubildenden, die der Betrieb in diesem Jahr eingestellt hat. Aktuell sind damit fünf Azubis im LVG, in dem noch je eine Tier- und eine Landwirtin im dritten Lehrjahr ausgebildet werden.
Erfahrung im Umgang mit Tieren hat Anna-Sophie bereits sammeln können. Nach der Schule begann sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim NABU Leipzig, der im weiteren Umfeld der Stadt zu Landschaftspflegezwecken unter anderem Schottische Hochlandrinder hält. „Ich wollte gern weiter mit Rindern arbeiten“, erzählt sie, was sie bewog, sich um eine Ausbildungsstelle zur Tierwirtin in der Fachrichtung Rinderhaltung zu bewerben. Ihre Chefin in ihrer FÖJ-Dienststelle beim NABU habe ihr das LVG Köllitsch empfohlen, das als guter Ausbildungsbetrieb gelte.
Anna-Sophies Erwartungen wurden nicht enttäuscht. In den ersten Wochen hat sie den Rinderbereich und den Schweinestall des Betriebes kennengelernt und verschiedene Arbeiten ausführen dürfen, sogar bei einer tierärztlichen Untersuchung assistiert. Das Fachwissen ihrer Kolleginnen und Kollegen beindrucke und motiviere sie zum Lernen, erzählt die junge Frau.
Freiwilliges Ökologisches Jahr im Tierpark
Über einen ähnlichen Weg hat Alina Klugmann zu ihrem Tierwirt-Ausbildungsplatz im LVG gefunden. Bei Schulpraktika sowie einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) beim Tierpark Delitzsch sammelte die 17-Jährige, die aus einem Dorf in der Nähe von Leipzig im grenznahen Sachsen-Anhalt stammt, erste Erfahrungen in der Arbeit mit Tieren, vor allem mit Pferden. Das FÖJ habe ihr persönlich viel gebracht. Sie könne ein solches Jahr nur weiterempfehlen – auch weil sie glaube, dass entsprechende Erfahrungen durchaus Pluspunkte in einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz darstellen.
Bezug zur Landwirtschaft hat Alina über ihre Großeltern. Dass sie Tierwirtin oder einen vergleichbaren Beruf erlernen wollte, sei für sie früh klar gewesen. „Das war Plan A bis Z“, verdeutlicht sie, wie ernst es ihr war. „Ich könnte mir nicht vorstellen, im Büro zu arbeiten.“ Glücklich ist sie, dass es in Köllitsch geklappt hat. „Die Kollegen sind nett, unser Ausbilder Burkhard Puhlmann ist immer hilfsbereit, man fühlt sich wohl.“
Ausbildung zum Landwirt
Zeitgleich mit den beiden angehenden Tierwirtinnen hat Richard Liehr eine Ausbildung zum Landwirt in Köllitsch begonnen. Der 16-Jährige stammt aus dem nordsächsischen Mockrehna und ist über den Landwirtschaftsbetrieb seines Großvaters seit klein auf mit der Landwirtschaft vertraut. Bei einem Berufsinformationstag, an dem er als Schüler teilnahm, lernte er das LVG Köllitsch kennen. In der neunten Klasse absolvierte er hier sein dreiwöchiges Schülerpraktikum. Dass er sich nach Abschluss der Schüler in Köllitsch um einen Ausbildungsplatz bewerben würde, stand spätestens zu diesem Zeitpunkt für ihn fest.
Dass auch Richard motiviert seine Ausbildung begann, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass er bereits auf eigene Initiative den Traktorführerschein gemacht hatte. Im Feldbau hat er sich in den Wochen bei verschiedenen Arbeiten bewiesen. „Wenn man ihn sieht, könnte man ihn fast schon für einen Jungfacharbeiter halten“, meint Betriebsleiter Ondrej Kunze anerkennend.