Praxispartner LVG Köllitsch: Was die Sachsen bei der agra präsentieren
Für die Fleischrinder und Schafe hat die Weidesaison in Köllitsch begonnen. Mit ausgewählten Tieren präsentiert sich das LVG auf Zuchtschauen und auf Wettbewerben. Ein Höhepunkt steht mit der agra 2024 in Leipzig bevor.
Für die Fleischrinder des Lehr- und Versuchsgutes (LVG) Köllitsch hat, wie üblich zur Mitte des Monats März, die Weidesaison begonnen. Der frühe Austrieb auf die Flächen dient zum einen der Grünlandpflege, denn die Tiere verbeißen die jungen Triebe unerwünschter Pflanzen auf dem Grünland.
Zum anderen kommt der Weidegang auch der Kälbergesundheit zugute. 27 Limousin-Mutterkühe, 25 der Rasse Fleckvieh und 28 der Rasse Angus sind auf verschiedene Weiden des Betriebes aufgeteilt. Ihre Kälber haben sie bereits im Stall bekommen. Dort stehen derzeit nur noch einige Färsen aus eigener Reproduktion, die künstlich besamt werden sollen, sowie einige Jungbullen für die Zucht.
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Großer Auftritt auf der agra 2024
Drei von ihnen sind bereits verkauft, zwei warten noch auf Interessenten – und weitere zwei auf ihren großen Auftritt. Denn neben zwei Färsen der Rasse Angus und Fleckvieh soll auch je ein junger Bulle dieser beiden Rassen am 13. April am Mitteldeutschen Fleischrindwettbewerb auf der agra Landwirtschaftsausstellung 2024 teilnehmen. Die Tiere sind bereits geschoren und werden derzeit für ihren Auftritt im großen Ring trainiert.
Der Angus-Bulle, ein Incredible-Sohn aus künstlicher Besamung, trägt den Namen Imperator und soll in Köllitsch eine verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen: Die Angus-Herde wurde aufgeteilt; für zehn passende Kühe wird Imperator ab diesem Jahr der Deckbulle sein.
Mit drei jungen Bullen war das LVG unlängst bereits im niedersächsischen Verden recht erfolgreich. Bei den dortigen Fleischrindertagen, der zentralen Auktion für das gesamte Masterrind-Zuchtgebiet, holte der Betrieb mit einem Angus- und einem Fleckviehbullen je eine Ia-Prämierung. Der dritte Bulle, ebenfalls Fleckvieh, wurde Ic-prämiert. Der Angusbulle brachte in der Versteigerung einen sehr guten Preis. Für die Fleckviehbullen gab es zufriedenstellende Ergebnisse.
Schaf-Zucht: Beste Vererber-kollektion mit SKF-Böcken
Um junge Vererber ging es zuletzt in Köllitsch auch bei den Schafen. Neun Jungböcke der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf (SKF) waren im Januar mit sehr guten Ergebnissen durch den Zuchtleiter des Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes, Hanno Franke, gekört worden. Inzwischen hat die Vermarktung an interessierte Züchter im gesamten Bundesgebiet begonnen.
Den Auftakt gab bereits am 8. Februar die Absatzveranstaltung für Zuchtböcke der Merino- und Fleischschafrassen in Weimar-Schöndorf in Thüringen, auf der 100 Böcke aufgetrieben worden waren. Zwei Böcke aus dem LVG liefen dort ebenfalls im Ring und zogen schnell das Interesse von Käufern auf sich. Die bei der Versteigerung erzielten Preise können sich sehen lassen.
Mit drei 14 Monate alten SKF-Böcken, die bei der Körung die besten Noten erhalten hatten, beteiligte sich das LVG Köllitsch Mitte März an der 30. SKF-Elite im bayerischen Bayreuth, die gemeinsam mit der 28. Suffolk-Elite stattfand. In der Bewertung der Preisrichter konnte einer der drei eine 1a-Prämierung erringen. Ein zweiter, 1b-prämierter Bock errang aufgrund seiner enormen Bemuskelung mit geringer Fettauflage, gemessen per Ultraschall, den von der Wirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch (WDL) verliehenen Titel des Fleischsiegers. Jeweils vom gleichen Bock-Vater abstammend, wurde das Jungbock-Trio als beste Vererbersammlung der Schau ausgezeichnet. „Das ist die Königsdisziplin der Zucht!“, freut sich Birgit Kurze, Bereichsleiterin Schweine und Schafe im LVG Köllitsch, über diesen Erfolg.
Versteigerungen in Bayreuth und Kölsa
Die guten Bewertungen spiegelten sich am nächsten Tag der SKF-Elite auch bei den Versteigerungsergebnissen wider. Während der Ia-prämierte Bock für 850 Euro den Besitzer wechselte, brachten die anderen beiden vierstellige Ergebnisse – die allerdings vom Höchstpreis der Auktion, 6.100 Euro für einen Bock eines Züchters aus Mecklenburg-Vorpommern, noch recht weit entfernt waren. Für die eigene Zucht ersteigerten die Köllitscher einen Bock aus Niedersachsen, der künftig in der Elbaue für hoffentlich gute Nachkommen sorgen wird.
Im nordsächsischen Kölsa trieb das LVG diese Woche zwei Böcke der Rasse Merinofleischschaf (MFS) bei der Eliteveranstaltung für diese Rasse auf (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Die verbleibenden drei SKF-Böcke, eigentlich für die Mitteldeutsche Bockauktion in Kölsa vorgesehen, blieben zu Hause im Stall und werden ab Hof vermarktet. Aufgrund des hohen gemeldeten Aufkommens an SKF-Böcken auf der Veranstaltung wollte man das Angebot nicht noch mehr erhöhen.
Und schon in knapp zwei Wochen geht es weiter: Auf der agra Landwirtschaftsausstellung 2024 in Leipzig wird sich das LVG ebenfalls zeigen. Mit je drei weiblichen Jährlingen der beiden in Köllitsch gehaltenen Rassen ist der Betrieb bei den Rassevorführungen und Wettbewerben des Schafzuchtverbandes vertreten. Die Weidesaison bei den Schafen beginnt derweil auch in Kürze. Nach Ostern sollen die ersten Tiere den Stall verlassen.
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