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Es treibt nach der besseren Lösung

Was im Herbst Niederschläge verhinderten, versucht man nachzuholen. Letzte Woche zog ein 195-PS-Schlepper mit starrem Grubber ohne Rückverfestigung über den geplanten Maisschlag. (c) Frank Hartmann
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Bei der Agrargenossenschaft Teichel eG hat man bereits geplant, wie man mit den Gewässerrandstreifen auf dem Ackerland umgeht. Ärgernis bereitet zurzeit nur ein Biber, der immer näher zum Betriebsgelände rückt.

Von Frank Hartmann

Lang überlegen musste Pflanzenbauvorstand Eric Engelmann in der vorigen Woche nicht: Zwei Tage leichter Frost boten die Chance, auf zwei geplanten Maisflächen den Grubber bzw. Pflug einzusetzen. Die schlechte Befahrbarkeit im Spätherbst hatte dies verhindert. „Ich hoffe natürlich, dass wir noch einmal Frost für eine Bodengare bekommen.“ Einer der Schläge liegt im steilen Gelände und unterliegt der Erosionsgefährdungsklasse 1 (Wasser). „Hier grubbern wir quer zum Hang.“ – Mit dem Wunsch nach Frost sei das natürlich so eine Sache. Denn ab 1. Februar ist es theoretisch möglich, wieder organischen Dünger auszubringen: „Ist der Boden gefroren, dürfen und machen wir das natürlich nicht.“


Im August beginnt Marie George, hier mit Vorstand Stefan Blöttner, ihre Ausbildung in Teichröda.

Agrargenossenschaft Teichel eG

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Agrargenossenschaft Teichel: Gewässerrandstreifen auf Ackerland

Geplant hat Engelmann derweil, wie man ab dieser Saison mit den Gewässerrandstreifen auf Ackerland weiter verfährt. Wo Nutzflächen an Gewässer Zweiter Ordnung grenzen, verlangt das Thüringer Wassergesetz einen zehn Meter breiten Streifen, auf dem weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt noch Leguminosen angebaut werden dürfen. Alternativ kann ein fünf Meter breiter begrünter Streifen stehen. „Mit Beginn der Regelung im Jahr 2020 entschieden wir uns auf Ackerflächen für die zehn Meter: Wir drillten die Kultur des Schlages normal aus und unterließen in der Folge auf den zehn Metern alle weiteren Maßnahmen.“

Hierbei habe sich bei der Agrargenossenschaft aber gezeigt, dass die Ernte des unbehandelten Streifens außer Aufwand und Ärger kaum etwas bringt. Zudem verlange die Verunkrautung auf dem Streifen und auf den sich unmittelbar anschließenden Ackerteilen viel Arbeit ab. „Daher wollen wir ab diesem Jahr auf zwölf Meter Breite eine Ackergrasmischung mit Rohrschwingel etablieren. Somit erschließen wir uns Futterflächen und minimieren hoffentlich die bisherigen Bewirtschaftungsprobleme der Ackerränder.“

Biber machen ärger

Ein unvermindertes Ärgernis bleiben die Biber. An der Remdaer Rinne, ein Flüsschen, das Teichröda auf seinem Verlauf zur Mündung in die Saale quert, fühlen sie sich immer wohler. An mehreren Stellen sind Flächen der Agrargenossenschaft betroffen. Ein neuer Biberdamm, nur 100 m von den Silos und dem Milchviehstall entfernt, lässt die Rinne anschwellen und überschwemmt eine Ackerfläche, die nicht mehr nutzbar ist.

Zwar will das Umweltministerium eine Biber-Förderrichtlinie ähnlich wie beim Wolf auf den Weg bringen, die Prävention und Entschädigung regelt. Allerdings warten nicht nur die Thüringer Landwirte seit Jahren darauf, dass sie in Kraft tritt. Erste Stellungnahmen zum Entwurf sandten Verbände bereits Mitte 2019 ein. Für Vorstandschef Dr. Stefan Blöttner ist es inakzeptabel, dass der Betrieb auf dem Schaden bzw. entgangenen Ernten sitzen bleibt. Und je näher der Nager an das Betriebsgelände rückt, umso ungeduldiger wird man.

Neue Investitionen in den Stall

Geduld hingegen ist gefragt, wenn Blöttner an die Milchproduktion denkt. Man habe damit begonnen, sich ernsthaft mit dem Umbau der Liegeboxen zu beschäftigen, was spätestens in zwei Jahren erfolgen soll. Mit den Matten der Tiefliegeboxen, die im Zuge des Stallneubaus 2014 zum Einsatz kamen, will man sich nicht zufriedengeben. Anders als im strohfrei konzipierten Stall kommt einmal pro Woche Stroh auf die Matten. „Der Liegekomfort, das zeigen die Gliedmaßen, ist nicht optimal. Auch sind die Tiere nicht so sauber, wie wir uns das wünschen.“ Einmal täglich werden während des automatischen Melkens die Flächen händisch gereinigt.

Die für zwei Kuhgruppen nachträglich eingebauten hohen Tiefliegeboxen, die mit einem Kalk-Stroh-Gemisch eingestreut werden, würden arbeitswirtschaftlich nicht überzeugen. „Hier haben wir zwar saubere Kühe, die gut und gerne liegen: Allerdings sind der Aufwand für die tägliche Reinigung der Boxen und der wöchentliche Austausch der Einstreu zu groß. Es treibt uns bessere Lösungen zu finden.“ Jede Investition in höhere Standards müsse sich aber betriebswirtschaftlich rechnen. Favorit möglicher Alternativen sind für Blöttner Sandbettmatten, zumal er die Kosten eines Umbaus im Zaum halten will. In der nächsten Zeit will man sich dies bei Berufskollegen anschauen.

Dass Blöttner an Investitionen denkt, liegt zweifellos an den aktuellen Milchpreisen – ob-wohl gestiegene Betriebsmittelpreise das Plus wieder egalisieren. Auch die Lohnkosten steigen weiter. Die Genossenschaft hält sich an die tariflich empfohlenen Abstände der Lohngruppen: Mit jeder Mindestlohnerhöhung steigen die Stundensätze der folgenden Lohngruppen. Zum Insolvenzverfahren sagte Blöttner, dass eine Aufhebung des Verfahrens mit dem Ziel des Wegfalls des Insolvenzgrundes erreicht werden könne. Ob dies gelinge, werde sich in wenigen Wochen erweisen.

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