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TAP: Tägliche Routine und die Herbstarbeit

Ab morgen muss Hausgeflügel in ausgewiesenen Risikogebieten in den Stall. (c) Heike Mildner
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Wie überall, wo Tiere im Spiel sind, läuft in der Trebnitzer Agrarproduktions GmbH (TAP) eine tägliche Routine parallel zu den Arbeiten, die der Jahreslauf auf dem Acker erfordert.

Von Heike Mildner

Der 25-jährige Maik Wilke hat gerade für beides den Hut auf und betreut dieser Tage auch noch die beiden Azubis. Einen kennen wir schon: Max Schurke war bei unserem Besuch vor fünf Wochen mit der Getreidereinigung beauftragt. Heute sitzt er auf dem Schlepper, an den der Mulcher montiert ist.

Seine Aufgabe ist es, die 51 ha mehrjähriger Blühfläche und die 80 ha Rotschwingel-Vermehrung zu mulchen. Worauf es ankommt? Der Rotschwingel wird nur leicht gekürzt, da er jetzt im Herbst schon die Ährenanlage für die nächste Saison bildet. Auch muss die Fahrgeschwindigkeit stimmen, nicht zu schnell, damit der Mulcher ordentlich arbeiten kann. Mulcht man zu tief, kann es außerdem passieren, dass die Rutschkupplung sich festfresse und die Scheiben gewechselt werden müssen, erzählt Max.

Und dass das keine schöne Arbeit ist, habe er an diesem Montagvormittag schon erfahren müssen. Der 19-Jährige hat sich für ein duales Studium entschieden und gerade seine ersten Berufsschulwochen in Pritzwalk absolviert. Anstrengend sei es gewesen, sagt er. In der Berufsschule gibt es eine Klasse, in der alle Dualstudenten zusammengefasst sind, gemeinsam das erste Lehrjahr in Kurzfassung durchackern und mit dem zweiten einsteigen. Bis zum 22. November sei er jetzt im Betrieb, dann gehe es wieder für zwei Wochen nach Pritzwalk, erzählt Max. Eine kurze Absprache mit Maik, dann steigt er wieder auf den Traktor und mulcht weiter.

Vom Schreibtisch raus in den Betriebsalltag

Daneben steht Laura Hensel, auch sie Auszubildende im ersten Lehrjahr. Am 2. September hat die 18-Jährige in der TAP eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen. TAP-Geschäftsführer Dirk Steinhoff bildet die Trebnitzerin im Betrieb aus, zur Berufsschule fährt sie nach Strausberg – eine halbe Stunde mit dem Regionalzug, denn Trebnitz hat, was nicht jedes Dorf von sich sagen kann, einen Bahnhof.

Der Geschäftsführer ist erst morgen wieder im Betrieb, darum begleitet Laura heute den Meister. Die Zahlen in den Büchern mit den realen Betriebsabläufen abzugleichen und den Betriebsalltag gut zu kennen, kann schließlich nicht schaden. In der kommenden Woche kommen als letzte Ernte des Jahres noch die 30 ha Sonnenblumen vom Stängel, plant Maik Wilke. Ansonsten steht im Herbst wieder Steinesammeln im Jahreskalender. Ein Muss in der steinreichen Gegend.

Nebenbei packt Laura auch beim Eiersortieren mit an. In der Sortierhalle läuft gegen zwei Uhr noch die Tagesroutine. Die Eier kommen per Fließband in die Halle. Jessie Heyer inspiziert, was da angerollt kommt, sortiert Dreck-, Blut- und Knickeier sowie Übergrößen aus und zuppelt die eine oder andere Feder ab, die manchmal an einem Ei klebt. Dann übernimmt der „Farmpacker Moba 40“ und druckt auf jedes Ei die Nummer 0-DE-1264382. Die 0 steht für Bioqualität, die 12 für Brandenburg, die 64 für den Landkreis, und dann folgt die jeweilige Stallnummer des Betriebes, in dem das Ei gelegt wurde.


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Gestapelte Eier dank „Meggbot“

Rund 11.200 Eier sind es täglich, die die Hühner in den vier Ställen legen und am nächsten Tag den Frauen vor die Hände rollen. Mit Stallnummer versehen, setzt der nächste Automat sie auf einen 30er-Höcker, stapelt sechs Höcker übereinander und schiebt vier 180er-Stapel nebeneinander. Der „Meggbot“, ein Roboter am Ende der Fließstrecke, setzt dann gesteuert von hochsensiblen Sensoren die Viererreihe auf die Palette.

Einen Teil der Tagesproduktion verpackt dann Tamara Hensel – Lauras Mutter – per Hand in doppelte Sixpacks aus Pappe. Die Kartons versieht sie zuvor mit einem Aufkleber, der noch einmal Herkunft und dazu das Mindesthaltbarkeitsdatum anzeigt. An diesem Montag sind 600 Sixpacks zu befüllen, so viele, wie der Biogroßhändler Terra Naturkost bestellt hat. Die anderen Eier bleiben auf den Höckern und gehen per Spedition zur Bioland-Packstelle Gut Rosenthal in Bergneustadt. Die Trebnitzer können die Eier zudem im Dorfladen kaufen.

Nach Dreifachimpfung lässt Legeleistung leicht nach

Und die Urproduzenten? Die weißen Dekalb, so heißt die Rasse, genießen den sonnigen Herbsttag und scharren vielfach draußen im Sand. Die mutigen trauen sich mit ihrem Begleithahn auch weiter weg von ihren Wintergärten, dorthin, wo die Luzerne-Gras-Mischung noch nicht weggescharrt ist. Die angepflanzten Pappeln von der Bioland-Baumschule sind noch nicht sehr groß, aber besser als gar keine Deckung.

Vor einer Woche bekamen die Hühner eine Dreifachimpfung: „ND, IB120 und IB 4“, zitiert Maik Wilke aus den Papieren des Tierarztes. Der bemisst die genaue Menge der Wirkstoffe, die den Hühnern über das Tränkwasser verabreicht werden. Der Impfstoff ist mit einem blauen Farbstoff versetzt, sodass man kontrollieren kann, dass er auch bei den Hühnern angekommen ist und sie nun gegen die infektiöse Bronchitis (IB) und die Newcastle-Krankheit (ND) immun sind. Nach der Impfung ließ die Legeleistung der Hühner leicht nach, mittlerweile ist sie wieder fast auf dem normalen Niveau, das derzeit bei 96 % liegt. Kommt einem irgendwie bekannt vor.

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